Anforderungen

26.06.2024

Vorwort

Sieht man als Ziel, den einsatzfähigen Rettungshund und sich selbst als Hundeführer, der humanitäre Hilfe im Ernstfall leisten will, so muss man zuallererst einen sehr hohen Zeitaufwand, oftmals wechselnde Trainingsgebiete und auch grosse körperliche Anstrengungen in Kauf nehmen. Zu dem Training mit den Kameraden, sollte man auch alleine in der Lage sein, gewisse Elemente selbstständig zu trainieren. Aufgrund der Intensität der Ausbildung ist es wichtig, dass sich jeder Hundehalter vor Beginn der Ausbildung genau überlegt, ob er den Weg zum einsatzfähigen Rettungshundeteam beginnen will.

Teamfähigkeit von Hund und Hundeführer

Im Rettungshundewesen gibt es keine Trennung zwischen Hund und Hundeführer. Bei der professionellen Rettungshundearbeit ist immer das Team Hund-Hundeführer im Einsatz. Es gilt daher an beide gewisse Anforderungen zu stellen, die einerseits für die erfolgreiche Suche, andererseits für das gesunde Überstehen des Einsatzes unerlässlich sind. Sowohl Hund als auch Hundeführer werden sehr hohen physischen als auch psychischen Anforderungen ausgesetzt.

Anforderungen an den Rettungshund

Vom Hund ist neben der Gesundheit und dem sicheren Umweltverhalten auch absolute Nervenfestigkeit, ein ausgeprägter Spiel- und Beutetrieb (Motivation) und natürlich eine gute Nasenveranlagung gefordert. Besonders wichtig ist ein ausgeprägtes Sozialverhalten gegenüber allen Personen. Die Hunderasse ist in der Rettungsarbeit nicht ausschlaggebend. Ob Mischling oder Rassehund sind völlig egal, der Hund muss lediglich zur Arbeit geeignet sein, besonders die Funktionalität ist hier gefragt. Teilweise können kleinere oder auch grössere Tiere Probleme in der Geländegängigkeit und der Ausdauer bekommen. Am besten ist es, die Rettungshundeausbildung so jung wie möglich als Welpe zu beginnen und die enorme Lernfähigkeit in diesem Alter zu nutzen. Da das Ausbildungsprogramm ausschliesslich auf Positivmotivation beruht und individuell auf jeden einzelnen Hund abgestimmt wird, ist eine körperliche und psychische Überforderung des Welpen nicht zu befürchten. Gönnen wir also unseren kleinen Fellnasen diesen Spass! Im Hinblick auf die Dauer der Rettungshundeausbildung, die Lebenserwartung unserer Hunde und die Minimalanforderungen hinsichtlich der verfügbaren Einsatzdauer, darf der Hund bei Ausbildungsbeginn maximal 3 Jahre alt sein. Bei entsprechender Vorbildung sind Ausnahmen möglich.

Anforderungen an den Rettungshundeführer

Der Hundeführer muss physisch und psychisch belastbar und vor allem teamfähig sein. Er muss Gefahren einschätzen können, ein gewisses Fingerspitzengefühl seinem Hund gegenüber aufbringen und auch die Leistungsgrenzen seines Hundes klar kennen. Der Rettungshundeführer sollte eine hohe Sozialkompetenz besitzen und sich im alpinen Gelände sowohl im Sommer wie auch Winter (Tourenski) bewegen können. Grundkenntnisse in Erster Hilfe, Orientierung mit Karte und Kompass sind von Vorteil, können aber auch erlernt werden. Wünschenswert wäre es, wenn der Hundeführer mit seinem Hund sowohl in der Gelände- wie auch der Lawinensuche arbeiten möchte. Dies ist jedoch nicht zwingend. Zu guter Letzt, das Ziel jedes Hundeführer muss es auch sein, die Hunde der anderen FührerInnen so zu trainieren wie seinen eigenen. Nur so kommt man gemeinsam ans Ziel.